Unternehmen können ihre Emissionen auf zwei Arten berechnen: die aktivitätsbasierte Methode und die ausgabenbasierte Methode. Je nachdem, welche Methode Sie wählen, müssen Sie verschiedene Arten von Daten sammeln und erhalten unterschiedliche Genauigkeiten der Ergebnisse.
Aktivitätsbasierte Methode
Welche Daten das Unternehmen sammelt: Aktivitätsdaten, die das Verfolgen der Handlungen des Unternehmens und deren Ergebnisse beinhalten.
Beispiel: Für Brennstoffemissionen werden Daten über Art und Menge des in der Produktion verwendeten Brennstoffs gesammelt.
Genauigkeit der Methode: Emissionen werden genau berechnet, weil:
Die Methode verwendet Emissionsfaktoren, die auf spezifische Aktivitäten zugeschnitten sind. Zum Beispiel der Emissionsfaktor für eine spezifische Art von Brennstoff.
Ausgabenbasierte Methode
Welche Daten das Unternehmen sammelt: Ausgabendaten, die das Analysieren finanzieller Ausgaben für verschiedene Aktivitäten erfordern.
Beispiel: Materialkosten und Energieausgaben.
Genauigkeit der Methode: Emissionen werden weniger genau berechnet, weil:
Emissionsfaktoren oft auf Branchendurchschnitten oder nationalen Inventuren basieren, nicht auf spezifischen Produkten.
Die Preise von Gütern unterliegen Schwankungen und werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst, was sie für Berechnungen weniger zuverlässig macht.
Anpassungen für Faktoren wie Inflation und Wechselkurse können vorgenommen werden, aber die Ergebnisse bleiben unsicher.
Durch den Vergleich dieser Methoden können Unternehmen den für ihre Bedürfnisse zur Emissionsberechnung am besten geeigneten Ansatz auswählen, unter Berücksichtigung des Kompromisses zwischen Genauigkeit und Einfachheit der Datensammlung.
Wie wählt man eine geeignete Methode aus?
Die aktivitätsbasierte Methode ist im Allgemeinen genauer, da sie auf die tatsächlichen Betriebsabläufe und spezifischen Aktivitäten des Unternehmens zugeschnitten ist, aber sie kann auch zeitaufwendiger und datenintensiver sein. Die ausgabenbasierte Methode ist weniger präzise, da sie nur die Messung von branchendurchschnittlichen Emissionen erlaubt. Sie ist jedoch einfacher und für viele Unternehmen machbarer, insbesondere wenn sie mit ihrer Scope-3-Emissionsbewertung beginnen.
Ausgabenbasierte Methode für Scope-3-Berechnungen
Die direkte Beschaffung von Emissionsdaten von den Lieferanten kann die Genauigkeit der Scope-3-Emissionsberechnungen eines Unternehmens erheblich verbessern. Oft haben die Lieferanten jedoch selbst nicht diese Informationen, oder es ist sehr schwierig, die notwendigen Daten zu erhalten. Daher können Unternehmen die ausgabenbasierte Methode verwenden, um einige oder alle Scope-3-Emissionen zu berechnen.
💡 Unternehmen, die noch nie Scope-3-Emissionen berechnet haben, sollten einen pragmatischen Ansatz verfolgen und mit der ausgabenbasierten Methode beginnen, um Emissionen zu berechnen. Dies kann als Sprungbrett zu detaillierteren aktivitätsbasierten Bewertungen in der Zukunft dienen, insbesondere wenn Unternehmen mit ihrem Emissionsprofil vertrauter werden und sich die Datenerfassungsfähigkeiten verbessern.
Welche Methode ist in der App verfügbar?
In der App können Unternehmen Scope-1- und Scope-2-Emissionen mit der aktivitätsbasierten Methode und Scope-3-Emissionen mit der ausgabenbasierten Methode berechnen. Der Grund für diesen Ansatz ist, dass Scope-1- und Scope-2-Emissionen direkt durch die Betriebsabläufe des Unternehmens beeinflusst werden. Im Gegensatz dazu werden Scope-3-Emissionen, für die es schwieriger ist, Daten zu sammeln und die direkt einen Einfluss haben, durch Ausgaben geschätzt.